Kaum bleibt das Wetter mal zwei Tage hintereinander stabil warm, hängt der erste Schwarm im Baum. Nachdem die Damen glücklich über die angebotene Behausung waren, sind sie heute Abend gleich auf dem Bienenstand am Wald eingezogen.
Gläser-Allerlei
Wir werden regelmäßig gefragt, ob wir Gläser zurücknehmen – und gleich danach, ob wir dafür das Pfand erstatten. Die kurze, aber nicht immer befriedigende Antworten auf diese beiden Fragen: Ja, nein.
Aber natürlich haben wir eine passende Erklärung parat:
Pfand
Seit dem Start unserer Imkerei haben wir darauf verzichtet, Pfand auf unsere Gläser zu erheben. Wir verwenden die Gläser gerne – und angesichts der dramatisch gestiegenen Preise für Neu-Gläser noch viel lieber – als Mehrweg-Artikel. Wir freuen uns daher sehr (und erwarten es tatsächlich auch ein wenig), wenn unsere Kund:innen beim Kauf ihre leeren Gläser wieder mitbringen. Die müssen dazu noch nicht mal gespült sein, auch wenn sich das vielleicht ein wenig merkwürdig anfühlt, denn bei uns landen sie eh alle nochmal in der Spülmaschine. Allerdings können wir aus dem oben genannten Grund kein Pfand dafür zurückzahlen, da wir ja nie Pfandgeld verlangt haben. Vielleicht war das ein wenig blauäugig von uns und vielleicht erklärt das auch den eher geringen Rücklauf und vielleicht sind Twist-Off-Gläser einfach viel zu gut für Marmelade & Co geeignet – trotzdem hätten wir die Gläser gerne wieder zurück!
Die Glas-Sorten
Wer sich im Honigregal im Supermarkt umsieht, wird mindestens drei (vermutlich deutlich mehr) verschiedene Honigglas-Sorten entdecken.
Da ist zum einen das typische Imkerbund-Glas, erkennbar an der Prägung im Glas, dem braun-goldenen Kunststoffdeckel mit Deckeleinlage und dem grünen Imkerbund-Etikett mit dem ‚Gewährverschluss‘, der nach oben auf dem Deckel klebt.
Ähnlich, aber ohne Glasprägung präsentiert sich das sogenannte Neutralglas. Die äußere Form wirkt eher kantig, der Kunststoff-Deckel ist meist flacher als der vom Imkerbund und in unterschiedlichen Farben wie Gold, Braun, Orange, Silber… erhältlich. Diese Gläser ziert grundsätzlich nie das Imkerbund-Etikett, sondern ein oder mehrere, mal mehr mal weniger hübsch gestaltete Eigen-Kreationen des Imkers.
Wir füllen unseren Honig in Twist-Off-Gläser ab, die man am typischen Metalldeckel erkennt, wie sie auch Marmeladen-Gläser und andere Konserven tragen. Twist-Off-Gläser sind irgendwie ‚runder‘ und ebenfalls in unterschiedlichsten Deckelfarben und -designs und Etiketten erhältlich. Allen drei Glas-Sorten gemein ist, dass sie von zahlreichen Imkern benutzt werden und die Chancen damit recht gut stehen, dass die Gläser durch Rückgabe wirklich mehrfach verwendet werden können.
In einer anderen Liga spielen die ‚Discount-Gläser‚ (eigene Wortschöpfung, vermutlich haben die Gläser irgendeine offizielle Bezeichnung). Sie ähneln den Neutralgläsern, haben aber einen deutlich höheren Kunststoffdeckel und auch die Form des Glases unterscheidet sich mitunter durch einen leichten Schwung am unteren Glasrand. In diesen Gläsern trifft man häufig (daher meine Namensschöpfung) Billig-Honige an, deren Zusammensetzung meist mit „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ angegeben wird. Davon mag man halten, was man will. De facto lassen sich diese Gläser für uns dank der besonderen Deckel- und Glasform und meist auch wegen des ärgerlich gut klebenden Etiketts nicht mehr verwenden, sodas sie den direkten Weg ins Altglas nehmen (müssen) und damit leider nichts mit einer ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Kreislaufwirtschaft zu tun haben.
Fazit
Kauft Honig direkt beim Imker und bringt die Gläser wieder zurück!
Wenn der Honig Häufchen bildet…
Frühlings-Honig 2021
Mit wenigen Wochen Verspätung gegenüber den letzten Jahren (dank des kalten Frühjahrs) wird bei uns gerade der Frühlingshonig 2021 entdeckelt – auf dem Bild sieht man den „Hobel“, wie er das Deckelwachs von den Waben kratzt. Darunter lauert der frische Honig, der mit Hilfe der Schleuder aus den Waben geholt wird.
Ab sofort und nur für kurze Zeit könnt ihr den flüssigen Rapshonig bei uns kaufen. Warum nur für kurze Zeit? Weil gerade der Frühlingshonig mit seinem hohem Anteil an Raps-Nektar relativ schnell, das heißt in einigen wenigen Wochen, kristallisiert und alles was bisher flüssig war, dann grobkristallin und hart wie Beton ist (auch lecker, mag aber nicht jeder!).
Winter im Bienenstock
Nachwuchs!
Auf in den Frühling
Die Bienen sind natürlich schon vor einiger Zeit ins neue Jahr gestartet. Nach den ersten Reinigungsflügen (zum großen Teil schon im Januar) ging in den vergangenen zwei Wochen die Durchlenzung munter weiter. Wir haben uns durch Zukauf von Ablegern jetzt (auf ganze vier Völker) vergrößert. Alle Bienen sind nach der gestrigen Durchsicht gut in den Frühling gestartet und beginnen bereits mit dem Ausbau der Mittelwände.
Die Kirschen beginnen hier langsam mit der Blüte und der Raps ist auch schon weit. Zeit also, die Honigräume vorzubereiten…
Werbung!
Imker erkennt man traditionell am „Honig aus eigener Imkerei“-Schild am Gartenzaun oder der Haustüre. Weil das aber jeder hat und Rigotti auf seinem Youtube-Kanal so eine nette Anleitung veröffentlicht hat, wollten wir das auch ausprobieren. Und nach einigen Basteleien ist unsere eigene Honig-Werbung für den Gartenzaun fertig geworden:
Jetzt muss es nur noch gut sichtbar aufgehängt werden, auf dass ganz Kützberg sich um unseren Honig reißen möge…
Sommerhonig!
Geschafft!
Das erste Imkerjahr ist geschafft! Mit unserem hilfsbereiten Imker-Paten haben wir heute die Einfütterung für den Winter offiziell beendet und das Futtergeschirr entfernt. Nach der Varroa-Behandlung, die unsere emsigen Mitarbeiterinnen von den fiesen Milben befreien sollte, ist nun auch die Fütterung der Bienen mit dem Futtersirup geschafft. Sie sollten nun soviel Futter eingelagert haben, dass es für die Winterbienen, die in den kommenden Wochen schlüpfen werden, bis zur ersten Blüte im kommenden Frühjahr langt.