Gläser-Allerlei

Vier leere Honiggläser stehen nebeneinander auf einem Holztisch.

Wir werden regelmäßig gefragt, ob wir Gläser zurücknehmen – und gleich danach, ob wir dafür das Pfand erstatten. Die kurze, aber nicht immer befriedigende Antworten auf diese beiden Fragen: Ja, nein.

Aber natürlich haben wir eine passende Erklärung parat:

Pfand

Seit dem Start unserer Imkerei haben wir darauf verzichtet, Pfand auf unsere Gläser zu erheben. Wir verwenden die Gläser gerne – und angesichts der dramatisch gestiegenen Preise für Neu-Gläser noch viel lieber – als Mehrweg-Artikel. Wir freuen uns daher sehr (und erwarten es tatsächlich auch ein wenig), wenn unsere Kund:innen beim Kauf ihre leeren Gläser wieder mitbringen. Die müssen dazu noch nicht mal gespült sein, auch wenn sich das vielleicht ein wenig merkwürdig anfühlt, denn bei uns landen sie eh alle nochmal in der Spülmaschine. Allerdings können wir aus dem oben genannten Grund kein Pfand dafür zurückzahlen, da wir ja nie Pfandgeld verlangt haben. Vielleicht war das ein wenig blauäugig von uns und vielleicht erklärt das auch den eher geringen Rücklauf und vielleicht sind Twist-Off-Gläser einfach viel zu gut für Marmelade & Co geeignet – trotzdem hätten wir die Gläser gerne wieder zurück!

Die Glas-Sorten

Vier leere Honiggläser stehen nebeneinander auf einem Holztisch.
von links nach rechts: Imkerbund-Glas, Neutralglas, Twist-Off-Glas, Discounter-Glas

Wer sich im Honigregal im Supermarkt umsieht, wird mindestens drei (vermutlich deutlich mehr) verschiedene Honigglas-Sorten entdecken.
Da ist zum einen das typische Imkerbund-Glas, erkennbar an der Prägung im Glas, dem braun-goldenen Kunststoffdeckel mit Deckeleinlage und dem grünen Imkerbund-Etikett mit dem ‚Gewährverschluss‘, der nach oben auf dem Deckel klebt.
Ähnlich, aber ohne Glasprägung präsentiert sich das sogenannte Neutralglas. Die äußere Form wirkt eher kantig, der Kunststoff-Deckel ist meist flacher als der vom Imkerbund und in unterschiedlichen Farben wie Gold, Braun, Orange, Silber… erhältlich. Diese Gläser ziert grundsätzlich nie das Imkerbund-Etikett, sondern ein oder mehrere, mal mehr mal weniger hübsch gestaltete Eigen-Kreationen des Imkers.
Wir füllen unseren Honig in Twist-Off-Gläser ab, die man am typischen Metalldeckel erkennt, wie sie auch Marmeladen-Gläser und andere Konserven tragen. Twist-Off-Gläser sind irgendwie ‚runder‘ und ebenfalls in unterschiedlichsten Deckelfarben und -designs und Etiketten erhältlich. Allen drei Glas-Sorten gemein ist, dass sie von zahlreichen Imkern benutzt werden und die Chancen damit recht gut stehen, dass die Gläser durch Rückgabe wirklich mehrfach verwendet werden können.
In einer anderen Liga spielen die ‚Discount-Gläser‚ (eigene Wortschöpfung, vermutlich haben die Gläser irgendeine offizielle Bezeichnung). Sie ähneln den Neutralgläsern, haben aber einen deutlich höheren Kunststoffdeckel und auch die Form des Glases unterscheidet sich mitunter durch einen leichten Schwung am unteren Glasrand. In diesen Gläsern trifft man häufig (daher meine Namensschöpfung) Billig-Honige an, deren Zusammensetzung meist mit „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ angegeben wird. Davon mag man halten, was man will. De facto lassen sich diese Gläser für uns dank der besonderen Deckel- und Glasform und meist auch wegen des ärgerlich gut klebenden Etiketts nicht mehr verwenden, sodas sie den direkten Weg ins Altglas nehmen (müssen) und damit leider nichts mit einer ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Kreislaufwirtschaft zu tun haben.

Fazit

Kauft Honig direkt beim Imker und bringt die Gläser wieder zurück!